Der Lehrplan 21 und der moderne Schulrucksack visibility 427 Views 07.12.2024 comment 0 comments person Posted By: Rabauz list In: Lehrplan 21 Lehrplan 21: Einheitlicher Bildungsstandard für die Deutschschweiz Der Lehrplan 21 bildet die Grundlage für den Unterricht in allen 21 Deutschschweizer Kantonen. Er definiert den Bildungsauftrag kompetenzorientiert und fördert die Verbindung von Wissen und Können. Dabei umfasst er viele Fähigkeiten, die nicht durch klassische Tests messbar sind – etwa soziale Kompetenzen, kreative Problemlösungen und Medienkompetenz. Warum ein gemeinsamer Lehrplan? Die Einführung des Lehrplans 21 ermöglicht eine einheitliche Schulbildung und erleichtert insbesondere Familien mit schulpflichtigen Kindern sowie Lehrpersonen die Mobilität zwischen den Kantonen. Gleichzeitig konnten die notwendigen Lehrplanarbeiten kostengünstiger und breit abgestützt umgesetzt werden. Neue Schwerpunkte im Lehrplan 21 Mit der Einführung des Lehrplans 21 wurden einige inhaltliche Anpassungen vorgenommen: Mehr Fokus auf Medien und Informatik – Digitale Kompetenzen sind essenziell für die Zukunft. Neuer Fachbereich "Wirtschaft, Arbeit, Haushalt" – Vermittlung von wirtschaftlichem Grundwissen und Alltagskompetenzen. Werte und Auftrag des Lehrplans 21 Der Lehrplan 21 orientiert sich an grundlegenden gesellschaftlichen Werten, die in der Bundesverfassung und kantonalen Volksschulgesetzen verankert sind: Neutralität: Politische, religiöse und konfessionelle Unabhängigkeit der Schule. Chancengleichheit:" Förderung sozialer Gerechtigkeit und gleiche Bildungschancen für alle Kinder. Geschlechtergleichstellung: Keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Respekt & Vielfalt: Förderung des Verständnisses für verschiedene Kulturen, Religionen und Lebensweisen. Nachhaltigkeit & Demokratie: Bildung zur Bewahrung der Umwelt und zur Stärkung demokratischer Werte. In einer pluralistischen Gesellschaft trägt der Lehrplan 21 aktiv zum sozialen Zusammenhalt bei. Er berücksichtigt unterschiedliche Lernvoraussetzungen und setzt auf eine inklusive und gerechte Bildung für alle Kinder und Jugendlichen. Der Lehrplan 21 und die Anforderungen für einen Schulrucksack Im Jahr 2018 wurde entschieden den Lehrplan 21 in allen 21 deutschsprachigen Kantonen der Schweiz einzuführen und seither schrittweise umgesetzt. Digitale Lehrmittel, wie Tablets, gehören heute bereits zum normalen Schulalltag. Auch fördert der Lehrplan 21 fächerverbindendes und projektorientiertes Lernen, weshalb Schülerinnen und Schüler Rucksäcke mit Platz für Tablets und beim Stauraum viel Flexibilität benötigen. Da die Präsenzzeit höher und Hausaufgaben grösstenteils in der Schule erledigt werden, entfällt das tägliche Hin- und Hertransportieren von schweren Büchern. Da der Unterricht zunehmend auch ausserhalb des Klassenzimmers stattfindet, müssen die Rucksäcke auch für alle ausserschulischen Aktivitäten geeignet sein. Hausaufgaben im Lehrplan 21 – Beispiel Kanton Bern Der Umgang mit Hausaufgaben ist im Lehrplan 21 klar geregelt. Die Schulen können Aufgaben vergeben, allerdings mit festgelegten Zeitlimits, um eine ausgewogene Work-Life-Balance für die Kinder zu gewährleisten: 1. Zyklus (1.–2. Klasse): max. 30 Minuten pro Woche 2. Zyklus (3.–6. Klasse): 30–45 Minuten pro Woche 3. Zyklus (7.–9. Klasse): max. 1 Stunde 30 Minuten pro Woche Wichtige Regelungen: Keine Hausaufgaben von Freitag auf Montag, über Feiertage oder Ferien. Maximalzeiten müssen eingehalten werden – Absprachen im Klassenteam sind erforderlich. Maximalzeiten müssen eingehalten werden – Absprachen im Klassenteam sind erforderlich. Diese Regelungen sorgen für Chancengleichheit, da Kinder mit unterschiedlichem familiären Background nicht benachteiligt werden. Zudem gibt es vielerorts Hausaufgabenbetreuung und Schulen, die Materialien wie Farbstifte oder Hefte kostenlos bereitstellen, damit jedes Kind dieselben Voraussetzungen hat. Ausserschulische Lernorte – Beispiel Kanton Bern Lernen findet nicht nur im Klassenzimmer statt – auch ausserhalb der Schule gibt es wertvolle Lernmöglichkeiten. Viele Dinge lassen sich erst durch direkte Erlebnisse und Beobachtungen wirklich begreifen. Deshalb spielt die Verbindung von schulischem und ausserschulischem Lernen eine wichtige Rolle. Indem Erlebnisse und Erfahrungen aus der Umwelt aktiv in den Unterricht einbezogen werden, entsteht ein praxisnaher und vielseitiger Zugang zu Wissen. Ausserschulische Lernorte bieten die Möglichkeit, Wissen durch direkte Erkundungen und Erlebnisse zu vertiefen. Lehrpersonen gestalten und begleiten diese Lernprozesse, wobei das Entdecken, Forschen und Lösen von Problemen im Mittelpunkt steht. Solche Lernorte werden gezielt besucht, um den Unterricht durch praxisnahe Erfahrungen zu bereichern. Dazu gehören: Standorte in der naturnahen Umwelt (z.B. im Wald, an Fliessgewässern, auf einer Wiese, am Weiher; botanische und zoologische Gärten, Sternwarten), in einer kulturgeprägten Umgebung (z.B. Äcker, Rebberge, archäologische Stätten) oder in der gebauten Umwelt (z.B. in der Stadt, bei historischen Bauten, in Kirchen); Betriebe, Anlagen, Arbeitsstätten, die durch Fachpersonen (z.B. Försterinnen und Förster, Wildhüterinnen und Wildhüter, Handwerkerinnen und Handwerker, Dienstleistende) betreut und erschlossen werden (z.B. Arbeitsstätten, Betriebe oder Anlagen für den Verkehr); Begegnungsorte und Situationen mit Menschen ausserhalb der Schule, die Zugänge zur Alltagswelt und unserer Umwelt ermöglichen (z.B. mit älteren Menschen, Religionsgemeinschaften); Einrichtungen mit spezifisch didaktischer Ausrichtung oder museumspädagogischen Angeboten (z.B. Museen, Ausstellungen, Lehrpfade, Produktionsbetriebe); Fazit: Der Lehrplan 21 als moderne Bildungsgrundlage Mit der Einführung des Lehrplans 21 wurde ein modernes und einheitliches Bildungssystem für die Deutschschweiz geschaffen. Die klar definierten Lernziele, neue Fächer und Chancengleichheit sorgen für eine zukunftsorientierte Ausbildung und fördern die individuellen Stärken der Schüler:innen. Mögliche Vorteile: Einheitlicher Bildungsstandard in 21 Kantonen Digitale & wirtschaftliche Kompetenzen im Fokus" Regulierte Hausaufgaben für mehr Freizeit & Chancengleichheit Förderung von Demokratie, Nachhaltigkeit & sozialer Gerechtigkeit Die Diskussion über den Lehrplan 21 bleibt weiterhin offen, da sich das Schulsystem stetig weiterentwickelt. Ob sich die Neuerungen bewähren, wird sich längerfristig zeigen. (Quellen: Bildungs- und Kulturdirektion Kanton Bern, www.lehrplan21.ch) Lehrplan 21 Wissen Like 0 Facebook X Linkedin Tumblr Pinterest Leave a comment Please note, comments must be approved before they are published Post comment